Beschreibung
Barbara Graf
In chinesischen Schriften, die schon 2100 Jahre alt sind, finden sich Hinweise auf reflektorische Beziehungen zwischen der Ohrmuschel und einzelnen Körperregionen. Auch in Persien, Ägypten und dem alten Griechenland sind alten Überlieferungen zufolge diese Beziehungen therapeutisch genutzt worden. Dennoch gilt der französische Arzt Paul Nogier unbestritten als der Entdecker der heutigen Ohr-Akupunktur. Er stellte seine Arbeit unter dem Namen „Aurikulotherapie“ erstmals 1956 auf einem Akupunkturkongress in Marseille vor.
Vergleichbar mit der Fußreflexzonenmassage ist auch die Ohr-Akupunktur eine Reflexzonentherapie. Dr. Nogier fand heraus, dass verschiedene Bereiche der Ohrmuschel über Reflexzonen mit allen Organen des Körpers verbunden sind. Somit lassen sich sehr viele Krankheiten behandeln.
Die Reflexpunkte auf der Ohrmuschel sind nur im irritierten Zustand nachweisbar. Sie reagieren also nur im Falle einer entsprechenden Organstörung oder Verletzung bzw. Erkrankung des entsprechenden Körperteils. In der Praxis hat die Ohr-Akupunktur gegenüber der Körperakupunktur deutliche Vorteile. Es lassen sich auch solche Körperregionen therapieren, die infolge Wunden, Verbänden, Schmerzhaftigkeit etc. nicht lokal behandelt werden können.
Beide Akupunkturformen helfen dem Körper, sein Gleichgewicht wieder herzustellen oder aufrecht zu erhalten. Das Energiesystem wird dynamisiert und Blockaden können sich lösen, was im besten Fall nicht nur zur Schmerzlinderung, sondern auch zur Heilung führt. Ohr-Akupunktur kann nicht nur bei akuten Schmerzen, sondern auch bei vielen chronischen Krankheiten hilfreich sein. Da es auch möglich ist, die Geistes- und Gemütszustände durch die Akupunkturnadeln zu beeinflussen (Punkte wie z.B. Begierde, Frustration, Angst und Aggression) kann die Methode auch mit gutem Erfolg bei der Raucherentwöhnung und der Gewichtsreduzierung zur Anwendung kommen.
Barbara Graf
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